Projektwoche - Hospiz macht Schule
In der Woche vom 06.03. bis zum 10.03.2023 fand an der Grundschule Altenlingen eine Projektwoche des Hospizvereins unter dem Motto „Hospiz macht Schule“ statt. Hierzu besuchten ehrenamtliche Helfer und Helferinnen des Hospizvereins die Viertklässler. An den einzelnen Tagen wurden Themen, wie z.B. Veränderungen im Leben, Kranksein und Wehtun, Sterben und Tod, Traurigsein und Hoffen sowie Trösten und Feiern kindgerecht besprochen. Besonders informativ war der Besuch des Kinderarztes und der Bestatterin. In dem Zusammenhang durften die Kinder sogar einen echten Sarg bemalen und auch all ihre Fragen rund um das Thema Bestattung stellen.
Auch wir hatten an die Ehrenamtlichen des Hospizvereins ein paar Fragen:
1. Wie kamen Sie zu der Arbeit im Hospizverein?
„Das ist ganz unterschiedlich. Teilweise sind es persönliche Schicksalsschläge, die uns zu diesem Engagement gebracht haben. Andere interessiert die Arbeit und die Bedeutsamkeit dieser Tätigkeit einfach. Wieder andere haben einen kompletten Berufswechsel vollzogen und sind vom Lehrberuf zum Hospiz gekommen.“
2. Finden Sie es nicht besonders traurig regelmäßig mit dem Tod konfrontiert zu werden?
„Nein. Das denken viele, aber wir sind eine super fröhliche Gruppe, die viel Spaß miteinander hat. Die Thematik interessiert uns einfach und wir engagieren uns gerne. Man kann ja auch innerhalb des Ehrenamtes im Hospiz einen Bereich finden, der zu einem passt wie z.B. die Familienbegleitung, die Öffentlichkeitsarbeit oder die Arbeit an Schulen und muss sich nicht in jedem Bereich engagieren. Dazu gibt es auch einen Vorbereitungskurs, der einem die verschiedenen Bereiche näherbringt und der sehr hilfreich ist. So kann man auch viele Kontakte zu anderen Hospizvereinen knüpfen und bekommt viele neue Informationen. Wir können uns natürlich gegenseitig auch sehr gut auffangen, falls man einmal persönlich betroffen ist.“
3. Was hat Sie motiviert dieses Thema in die Grundschule zu bringen?
„Ich finde es wichtig, dass das Thema auch für Kinder zugänglich wird. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man die Kinder gut mit dem Thema konfrontieren kann, da sie sehr viele Fragen dazu stellen wollen, die beantwortet werden sollten. Man kann und sollte auch über den Tod reden. Er gehört zu Leben dazu. Die Kinder können so besser mit dem Tod umgehen und fühlen sich nicht mehr hilflos dem gegenübergestellt.“
4. Wie schaffen Sie es dieses Thema kindgerecht zu behandeln?
„Die Methoden und Inhalte sind so ausgewählt, dass sie die Kinder ansprechen und ihnen einen Zugang zur Thematik ermöglichen. Wir lassen ihnen auch die Möglichkeit Fragen zu stellen und oftmals sind sie dann auch der Türöffner, um dieses Thema mit ihren Familien zu besprechen.“
5. Was bekommen Sie für eine Rückmeldung von Kindern und Eltern?
„Die Kinder sind gut gelaunt und positiv aus der Projektwoche gegangen. Im Nachhinein kamen bisher noch keine negativen Rückmeldungen. Die Kinder fragen sogar oft, wann diese Woche wieder stattfindet und auch die Eltern erzählen, dass sie nun offener mit ihren Kindern über das Thema Tod sprechen können.“
6. Kann sich jeder beim Hospizverein engagieren?
„Es kann sich jeder melden und engagieren. Man kann aus allen Bereichen dazustoßen und benötigt keinerlei Vorwissen. Wir haben sogar Buchhalter und Informatiker bei uns. Jeder ist willkommen.“